„Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“ – Schülerinnen erringen Landessieger

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Unter den Eichen haben erfolgreich an dem bundesweiten Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2022/2023 teilgenommen und erforschten die Wohnverhältnisse der Vergangenheit und deren Bedeutung für die Gesellschaft der damaligen Zeit.
Für den Beitrag „Welche Brände bedrohten das Wohnen in Uetze?“ wurden Franziska Jakob und Carolien Schernich mit einem von 30 niedersächsischen Landespreisen ausgezeichnet, der mit 500 Euro dotiert ist.
Die Schülerinnen beschäftigten sich im 7. Jahrgang mit den Ursachen und Folgen der großen Brände in Uetze. Die Recherchen ergaben, dass große Gefahren von offenen Feuerstellen, einem leichtsinnigen Umgang mit Pfeifen und Fidibus sowie Blitzeinschlägen ausgingen. Besonders verheerend sei der Brand im Jahr 1863 gewesen, bei dem auch die Kirche in Uetze vollständig zerstört wurde. Ein Gedenkstein vor der Kirche erinnert an den Brand und den Besuch Königs Georg V. in Uetze, der den Wiederaufbau der Kirche unterstützte. 1880 wurde schließlich die Freiwillige Feuerwehr gegründet, um den Roten Hahn zu besiegen. Die Rechercheergebnisse fanden Niederschlag in einem Erklärvideo. „Im Nachhinein betrachtet haben wir uns nicht nur in unserem Wissen, sondern auch in der Verantwortung weiterentwickelt. Es ist schade, dass diese Zeit so schnell zu Ende gegangen ist, da es sehr viel Spaß gemacht hat. Die Erfahrungen waren die über 30 Stunden Arbeit wert“, berichten die beiden Preisträgerinnen.
Auf Einladung von Landtagspräsidentin Hanna Naber fand am Mittwoch, 27. September 2023 die Ehrung der Preisträgerinnen und Preisträger aus Niedersachsen im Forum des Landtages statt, an dem die beiden Schülerinnen ihre Urkunden von der Kultusministerin Hamburg überreicht bekamen.
Auch Enna Brandes und Paula Strauß haben an der Ehrung im Forum des Landtages teilgenommen. Sie haben sich im 6. Jahrgang mit der Geschichte der Eltzer Mühle beschäftigt und einen Förderpreis, dotiert mit 200 Euro, gewonnen. „Die Mühle hat viele spannende Geschichten und Besitzer erlebt und überdauert“, berichten die Schülerinnen. Ab 1467 wurde die Mühle als bischöfliches Lehen des Stiftes Hildesheim vergeben. Seit 1950 ist sie nicht mehr in Betrieb, sie war von 2011-2016 ein Café und diente auch dem Hochwasserschutz. „Wir hatten viel Spaß, in die Geschichte eines so alten Gebäudes einzutauchen“, ziehen die beiden Preisträgerinnen ein Fazit.

Oda Wattenberg hat sich im 7. Jahrgang mit der Architektur Otto Haeslers als Pionier des Neuen Bauens in den 1920er bis 1930er Jahren auseinandergesetzt und kommt zu dem Schluss, dass seine Siedlungen und Bauwerke im Bauhausstil das Stadtbild Celles prägen. Um an Informationen zu kommen, besuchte die Schülerin das Otto-Haesler-Museum, schaute sich Baudenkmäler an und führte ein Interview mit einer Bewohnerin der Siedlung „Italienischer Garten“ in Celle. „Für mich war es eine tolle Erfahrung, mich mit der Materie zu beschäftigen, und eine neue Herausforderung“, resümiert die Schülerin. Für ihren Beitrag hat Oda einen Sonderpreis gewonnen.
Finn Biermann, Adrian Siebert und Elias Wiegand haben sich im 7. Jahrgang mit dem Thema „Wohnen und Überleben im Bunker“ beschäftigt. Im Mittelpunkt ihrer Recherche standen zwei Bunker in Dollbergen, die zum Schutz für die Arbeiter der Goslarie sowie zur Aufstellung der Flak dienten. Die Rechercheergebnisse fanden Eingang in einem selbst gedrehten Film. Das Projekt habe viel Arbeit gemacht, aber „wir finden, dass es trotzdem viel Spaß gemacht hat und dass wir alle viel gelernt haben“, so das Fazit der Schüler.

Bildnachweis: Körber-Stiftung / Claudia Höhne