Tag der Immunbiologie
Nach drei Jahren Pause konnte diese Jahr endlich wieder der Tag der Immunologie in der Medizinische Hochschule Hannover (MHH) stattfinden. Am Freitag, den 28.04.2023, ging es für die Schüler und Schülerinnen des 11. Jahrgangs des Gymnasiums Unter den Eichen in die MHH, um sich über alles rund um das Thema Immunsystem zu informieren. Die Veranstaltung begann mit einem „Marktplatz“ mit Infoständen zu Themen wie z.B. Rheumatologie, HIV, Transplantationsimmunologie und einer Studienberatung für biowissenschaftliche Studiengänge. Auch die Praxis kam nicht zu kurz: Man hatte die Möglichkeit sich als Stammzellenspender zu registrieren, Immunzellen mit dem Mikroskop zu bestimmen und beim Pipettenspitzenstecken gegen die Zeit die ersten Handgriffe für die Arbeit im Labor zu üben. Der Andrang war groß, aber mit einem kostenlosen Wasser konnte man die Pausen zwischendurch gut überbrücken!
Bei den Vorträgen für die insgesamt über 1000 Schüler*innen ging es nach einer Begrüßung und einer allgemeinen Einführung in das Immunsystem um HIV, aktuellen Forschungsergebnissen zu Impfungen und angeborene Immundefekte. Die Vortragenden stellten die Bedeutung und Komplexität der Immunologie heraus und machten fleißig Werbung für das Studium – ob nun als Wissenschaftler*innen, Mediziner*innen oder beides! Gerade in Bezug auf HIV wurden die immensen Fortschritte deutlich, durch die aus der tödlichen Krankheit AIDS eine Infektion wurde, deren Übertragung durch Medikamente auf ein unproblematisches Niveau eingeschränkt werden kann und an deren Heilung aktiv geforscht wird. Der Vortrag über den schweren kombinierten Immundefekt (SCID) wird den Schülerinnen und Schülern sicherlich in doppelter Hinsicht in Erinnerung bleiben: Prof. Dr. Ulrich Baumann erzählt die Behandlungsgeschichte von seinem Patienten Reber, einem jetzt anderthalb Jahre alten Jungen, bei dem durch ein Screening nach der Geburt die SCID-Erkrankung festgestellt wurde. Durch die Therapien kann der zuvor in völliger Isolation lebende Jungen nun in seinem Zuhause sein und bald auf ein normales Leben hoffen. Ergänzend dazu gab es per Live-Videoschalte ein kurzes, aber emotionales Gespräch mit dem Vater von Reber. Er erzählte von der Angst um sein Kind während der erfolgreichen Gentherapie und der großen Dankbarkeit über den aktuell guten Zustand von Reber. Eine Doktorandin aus dem Institut in Mailand, in dem die Gentherapie durchgeführt wurde, bestätigte, dass nach der Behandlung ein normales Leben (zur Schule gehen, Freunde treffen, Sport machen usw.) aller Wahrscheinlichkeit nach möglich sein wird. Zum Abschluss bekam der Referent – als Geburtstagkind des Tages – ein passendes Ständchen vom ganzen Hörsaal gesungen.
Ein herzliches Dankeschön geht an Julia Rauch, die die Lerngruppen begleitet hat, da die Fachlehrerin mit einer Gruppe Zehntklässler im Rahmen von ERASMUS+ zu einem Sciencefestival nach Budapest unterwegs war. Ein weiterer besonderer Dank geht an Dr. Gesine Schürmann für die Organisation an der MHH und dafür, dass sie unsere Schule bisher – trotz des großen Bewerberandrangs – immer berücksichtigen konnte. Wir freuen uns auf das kommende Jahr, in dem es hoffentlich wieder heißt: „Das Gymnasium Unter den Eichen Uetze ist dabei“.
