Gymnasium Unter den Eichen Uetze

Gymnasium Unter den Eichen Uetze

"Miteinander leben und lernen in Geborgenheit und Überschaubarkeit"

Allgemein

Studientag in Bergen-Belsen

Am Freitag, den 17.01.2020, besuchte der gesamte 10. Jahrgang des Gymnasiums Unter den Eichen die Gedenkstätte Bergen-Belsen.

Um 8 Uhr ging es mit einem Bus los. Die Fahrt verging überraschend schnell. Bald wurde uns bewusst, wie groß das Gelände eigentlich ist. Nachdem wir angekommen sind, wurden klassenweise Themen behandelt. Wir haben dann die Geschichte Bergen-Belsens kennengelernt. Erst war es ein Truppenübungsplatz, dann ein Kriegsgefangenenlager und  anschließend wurde es zum KZ mit dem Kriegsgefangenenlager. Außerdem haben wir Bilder gesehen, wie die Gefangenen gelebt haben, und wir wurden somit auf den bevorstehenden Tag vorbereitet.

Nach ungefähr 45 Minuten sind wir wieder mit dem Bus 6-7 km zurückgefahren und mussten anschließend noch ca. 500 m gehen. Unser Ziel war die sogenannte Rampe. Dort sind die Gefangenen in Viehwaggons angekommen und mussten den Weg ins KZ gehen, wobei bereits viele aufgrund der Erschöpfung gestorben sind. Zuerst haben wir ein paar Zeichnungen und Tagebucheinträge gesehen. Wir haben gelernt, dass es strengstens verboten war, Tagebuch zu schreiben, trotzdem wurde es getan, um das Gesehene zu verarbeiten und der Nachwelt das Erlebte näherzubringen. Die Gefangenen wurden oft mit 60-100 Leuten in einen Waggon gepfercht. Sie hatten kaum Platz, was deutlich wurde, als wir selbst in einen Waggon gegangen sind. Kleine Quadrate aus Metall wurden auf dem Boden festgeschraubt, um sehen zu können, wie wenig Platz sie eigentlich hatten. Es war schockierend, wie unmenschlich die Gefangenen behandelt wurden und unter welchen Umständen die Fahrt bestritten werden musste.

Als wir wieder zurück bei der Gedenkstätte waren, gingen wir zum ersten Mal auf das Gelände. Zuerst haben wir uns das Gebiet angesehen, wo der Zaun das KZ von der Außenwelt trennte. Dieser Stromzaun hatte 300 Volt und führte bei einer Berührung zum Tod. Anschließend haben wir etwas über das Appellstehen gelernt. Die Gefangenen wurden in einer Reihe aufgestellt und wurden gezwungen über mehrere Stunden stillzustehen. Eigentlich sollte es zum Durchzählen dienen, aber es wurde genutzt, um die Macht der SS zu demonstrieren. Etwas später konnten wir ein Massengrab von ungefähr 1000 Toten besichtigen, auf dem zum Andenken kleine Steine gelegt wurden (Steine stehen im jüdischen Glauben für die Unendlichkeit). Es gab noch weitere Gräber mit bis zu 5000 Toten, was wir als sehr erschreckend und unmenschlich empfanden. Ein beliebter Job unter den Gefangen wurde die Essensausgabe in der Gemüsebaracke, da sie sich das Beste vom Eintopf sichern konnten.

Nach der Mittagspause sind wir in die Ausstellung gegangen. Es gab sehr viel zu sehen – zu viel für unsere kurze Zeit. Trotzdem konnte wohl jeder das besichtigen, was ihn am meisten interessiert hat.

Am schockierendsten war für uns der knapp 40minütige Film über die Tage kurz nach der Befreiung, gefilmt von den Engländern. Man konnte sehr dünne ausgehungerte Menschen sehen, Leichen, die in Massengräber geworfen wurden, Bulldozer, die Leichen schieben mussten, da es zu viele zum Tragen waren, und die schrecklichen Umstände des KZs. Die Stille im Raum war sehr bedrückend und jeder brauchte einen Moment, um das Gesehene zu verarbeiten. In der Ausstellung konnte man noch Zeitzeugeninterviews, gefundene Dinge, Tagebücher und vieles mehr sehen.

Zusammenfassend war es ein sehr aufschlussreicher, informativer und gleichzeitig sehr schockierender Tag, welcher uns wohl alle zum Nachdenken gebracht hat.

Marie-Christin Gerlach, Nicola Heinke, 10S

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