… als ob die Hölle los sei
Am 14. November 2017 besuchten die 9F1 und die 9F2 des Gymnasiums unter den Eichen die Lesung von Auszügen aus dem Tagebuch von Heinrich Bartel, der den gesamten Ersten Weltkrieg als einfacher Soldat erlebt hat, von Klemens Weilandt in der St. Petri-Kirche in Hänigsen anlässlich des Volkstrauertages.
Zunächst begrüßte Pastor Steffen Lahmann die Zuhörer, indem er auf die Absurdität des Krieges anhand seiner eigenen Familiengeschichte hinwies, denn sein Ururgroßvater, der selbst im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte, konnte nicht fassen, dass zwei seiner Söhne im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht und zwei weitere zur polnischen Armee eingezogen wurden, da die Familie im ehemaligen Westpreußen, das nun polnisch war, wohnte.
Klemens Weilandt, der die Tagebücher Bartels aus dem Sütterlin in die lateinische Schrift übertragen und mit dem Einverständnis der Nachkommen 2014 herausgegeben hat, zitierte zunächst die Mobilmachung Bartels, durch die er in einen Privathaushalt (die Kasernen waren voll) in der Großstadt Bremen und damit zum ersten Mal aus Wathlingen heraus kam. Anfangs marschierte er durch das neutrale Belgien bis Flandern mit, bevor sein Bataillon ins Baltikum verlegt wurde. Dort erlebte er zwar kein friedliches Weihnachten wie die Soldaten an der Westfront, weil die orthodoxen Christen erst am 6. Januar Weihnachten feiern, dafür aber ein friedliches Osterfest. Er nahm Anteil an dem Leiden der Zivilbevölkerung. Nach dem Friedensschluss von Brest-Litowsk am 3. März 1918 wurde er wieder an die Westfront verlegt. Dort erlebt er die Schlacht am Chemin des Dames mit Feuer aus allen Geschützen und beschreibt sie als Hölle. Wohingegen das alte französische Ehepaar, bei dem er zwangseinquartiert ist, ihm sogar wohlwollend begegnet. Am Ende des Krieges kann Heinrich Bartel nur dessen Sinnlosigkeit feststellen.
Abschließend bedankte Pastor Lahmann sich bei Klemens Weilandt und appellierte an die Neuntklässler den Frieden zu schätzen!