Es lebe Europa!
Am 22. Mai 2017 war Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) im Rahmen des EU-Projekttages, bei dem Landespolitiker seit 2007 in Schulen gehen, um mit Schülern über den europäischen Gedanken zu diskutieren, am Gymnasium unter den Eichen.
Sie ließ sich bei einem Galerierundgang von Siebtklässlern vom spanischen Schüleraustausch mit Lleida berichten, von der 10K von ihrer Exkursion nach Rom und von den Teilnehmern am Erasmus+ – Programm von ihren Erfahrungen in Polen und in den Niederlanden sowie mit türkischen Schülern. Die dafür zuständige Koordinatorin bei der Landesschulbehörde, Dagmar Kiesling, begleitete die Kultusministerin.
Als nächstes stellte die 10F2 vor, worüber sie sich im Politikunterricht Gedanken in Bezug auf Europa gemacht hat. Dazu gehörte u.a. der Brexit, grenzübergreifende Kriminalität oder ob man wegen der Menschenrechtsverletzungen die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei stoppen sollte. Beim anschließenden Gespräch ging es aufgrund der Erfahrungen der Erasmus+-Teilnehmer, dass nicht alle Teilnehmer der anderen Länder ausreichende Englischkenntnisse haben, um sich (ohne Übersetzer per Smartphone-App) zu unterhalten, zunächst um die Schwierigkeit, gemeinsame europäische Bildungsstandards zu definieren, da das schon in der Bundesrepublik kaum möglich ist. Bei der Frage nach dem unterschiedlichen Umgang der europäischen Länder mit der Flüchtlingskrise stellte Hans-Joachim Deneke-Jöhrens (CDU), welcher die Kultusministerin begleitete, heraus, dass Deutschland integrationserfahrener als andere sei und die große Mehrheit der Deutschen helfen wolle.
Als es um die Rolle der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen ging, sagte Kultusministerin Heiligenstadt, dass für sie Entwicklungshilfe wichtiger sei als militärische Einsätze und sie eine europäische Polizei nötiger erachte als eine europäische Armee.
Danach sprach sie mit Oberstufenschülern des Politik-Prüfungskurses, wo es um ähnliche Themen ging. Auf die Frage, ob sie nach dem Brexit mit weiteren Austritten aus der EU rechne, antwortete sie mit einem entschiedenen Nein, da nun vielen die europäischen Gemeinsamkeiten viel bewusster geworden seien.
Frauke Heiligenstadt lobte die vielseitige und differenzierte Auseinandersetzung der Gymnasiasten mit dem Thema Europa und schenkte der Schule einen Atlas mit Satellitenbildern.
Schließlich bedankte sich Kultusministerin Heiligenstadt während der Pause im Lehrerzimmer bei allen Lehrkräften für ihr Engagement.