Gymnasium Unter den Eichen Uetze

Gymnasium Unter den Eichen Uetze

"Miteinander leben und lernen in Geborgenheit und Überschaubarkeit"

Allgemein

„Sonne und Beton” – augenöffnend, erschreckend, emotional!

Der in weiten Teilen autobiografisch erzählte Film spielt im Jahr 2003 in Neukölln und schildert die Geschichte des etwa 15-jährigen Protagonisten Lukas und seiner drei Freunde Sanchez, Julius und Gino.

Felix Lobrecht kommt selbst aus diesem Problemviertel, hat Abitur gemacht und “Sonne und Beton” nach seinen eigenen Erinnerungen an seine Jugend geschrieben. Ist alles genau so passiert, heißt es am Anfang des Films. Oder auch nicht, wird gleich alles wieder relativiert..

Was wahr ist und was nicht, was der 15-jährige Felix durchgemacht hat und was der Film-Lukas hier nacherzählt, ist aber nebensächlich. Der Film blickt in Problemviertel, er stößt Türen auf in Wohnungen, die manchmal nur mit Umzugskartons möbliert sind. Er lässt einen mit beinahe ungläubigem Blick an Schulstunden teilhaben, die eigentlich immer außer Kontrolle geraten. 

“Sonne und Beton” ist anstrengend. Kein Film, den man sich mal so nebenher am Sonntagnachmittag anschaut. Der Film verlangte jedem ab, wirklich hinzuschauen, wenn die Jungs statt in die Schule zu gehen in eine Schlägerei geraten und die Stirn unter einem Faustschlag aufplatzt.

“Sonne und Beton” ist das neue “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”. Sollte man gelesen oder gesehen haben, vor allem, wenn man aus einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen kommt und das größte Problem in der Jugend ist, ob das Geld für die neuesten Nike-Turnschuhe oder eine Playstation 5 reicht. 

“Eines der großen Probleme an Armut ist, dass man, wenn man nicht davon betroffen ist, sie sehr gut aus dem eigenen Leben ausblenden kann”, sagte Lobrechtmal im Interview. Jugendliche,  die aus einem ähnlichen Milieu kommen, sollten sich endlich mal auf der Kinoleinwand repräsentiert fühlen. 

Aber auch für Jugendliche aus anderen gesellschaftlichen Schichten lohnt sich der Film – er öffnet einem die Augen für die Perspektivlosigkeit dieser Jugendlichen und ist eine Aufforderung, sich mit dem Thema genauer auseinanderzusetzen. Die soziale Herkunft prägt den Zugang von Kindern und Jugendlichen zur Bildung entscheidend mit – und damit auch ihr zukünftiges Leben. 

Der Film von David Wnendt und Felix Lobrecht tut weh, aber auf eine gute Art. Er ist Sozialkritik, die sprachlos macht.


Wir empfehlen den Film definitiv weiter und bedanken uns noch einmal herzlich bei Herrn Lindemann vom Kino *Neue Schauburg* in Burgdorf, dass er uns den Kinobesuch am 07.03.2024 ermöglicht hat.

Kurs De24B & Odette Orlowski

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