Ein Zoobesuch im Zeichen der Evolution
Als Vorbereitung für das nahende Abitur stand für die Biologiekurse des 13. Jahrgangs eine Exkursion in den Zoo Hannover an. Der Fokus lag dabei auf dem Thema Evolution und die für das Abitur relevanten Themen wurden an unterschiedlichen tierische Bespielenerarbeitet. Zu Beginn ging es in das Affenhaus zu den Drills, bei denen die kontrastreiche Gesichtsfärbung und der intensiv gefärbte Hintern des Männchens im Vergleich zu den unauffälligen Weibchen besonders auffiel. Diese Unterschiede im Aussehen zwischen den Geschlechtern (Dimorphismus) entstehen durch sexuelle Selektion. Warum bevorzugen Weibchen diese Auffälligkeiten? Dass die Männchen trotz eines nachteiligen Merkmals (z.B. schlechtere Tarnung durch auffällige Färbung) überlebt, spricht für besonders tolle Gene bei dem Männchen, welche natürlich dem Nachwuchs zugute kommen sollen. Funfact: Auch der lange Hals bei den Giraffen könnte ein Resultat dersexuellen Selektion sein.
Anhand der Affenarten konnten die Schüler*innen auch einen Teil der menschlichen Evolution nachvollziehen. Ein Beispiel für Regression sind die kürzer werdenden Schnauzen von den Tieraffen hin zu den Menschenaffen. Gleichzeitig wird das Volumen des Gehirns größer (Progression). Besonders gut konnte dies im Vergleich mit den Gorillas beobachtet werden. Gorillas können unterschieden, ob eine männliche oder weibliche Person, ein Kind oder ein Erwachsener vor ihnen steht. Da der Silberrücken seine aus Weibchen bestehende Gruppe verteidigt und sich aggressiv gegenüber Konkurrenten verhalten kann, gab es vorab eine Einweisung zum Verhalten am Gehege. Funfact: Pascha sein bedeutet viel Stress und führt bei männlichen Gorillas zu einer verkürzten Lebenszeit.
Nach einem Ortswechsel im doppelten Sinne befanden wir uns in Australien bei den Beuteltieren. Da Australien ursprünglich mit dem nordamerikanischen Kontinent verbunden war, hat sich nach der Trennung die heutige Vielfalt der Beuteltiere entwickelt. Ein Beispiel für adaptive Radiation. Erdmännchen und Präriehunde ähneln sich zwar in ihrem Verhalten, gehören aber einmal zu den Raubtieren und zu den Nagetieren. Die Verhaltensweisen (z.B. der Höhlenbau und das Wachehalten durch einzelne Tiere) haben sich konvergent entwickelt, also nicht durch eine gemeinsame Abstammung. Funfact: Alle Raubtiere haben 6 Schneidezähne.
Am Beispiel des Flusspferdes konnten die Kursschüler*innen ein weiteres Beispiel für Konvergenz kennenlernen. Flusspferde verbringen den Großteil des Tages im Wasser und sie bewegen sich unter Wasser durch Laufen vorwärts. Auch die nach oben ausgerichteten Sinnesorgane sind an eine Lebensweise im Wasser angepasst. Diese Merkmale finden sich ebenfalls bei Krokodilen. Der in das Wasser abgegebene Flusspferd-Kot dient als Nahrungsgrundlage für Mikroorganismen, welche wiederum z.B. von Fischen gefressen werden und somitzu einem ganzen Nahrungsnetz gehören. Der Wegfall des Flusspferdes als Schlüsselspezies hat also Auswirkungen auf die von ihm abhängigen Arten. Funfact: Flusspferd-Kot riecht nach Rasenschnitt und wird als Futter recycelt.